Braunschweigisches Landesmuseum
Das Braunschweigische Landesmuseum zählt zu den großen historischen Museen in Deutschland. Rund 600.000 bis 800.000 Objekte dokumentieren 500.000 Jahre Geschichte von der Ur- und Frühgeschichte bis in die Gegenwart, vom wenige Millimeter kleinen Fundstück bis zu überdimensionalen Objekten: Die Sammlungen des Braunschweigischen Landesmuseums umfassen alle Zeiten und Gattungen. Das Museum erstreckt sich über insgesamt vier Standorte: Landesgeschichte und große Sonderausstellungen werden vorwiegend am Hauptstandort, dem Vieweghaus am Burgplatz in Braunschweig, gezeigt. Religionsgeschichte, unter anderem in Form einer vollständig erhaltenen jüdischen Synagoge, wird am Standort Kloster St. Aegidien in Braunschweig thematisiert. Die umfangreichen archäologischen Sammlungen sind mitsamt einer Dauerausstellung in der Alten Kanzlei im Nachbarort Wolfenbüttel untergebracht. Das Bauernhausmuseum in Bortfeld, mit den volkskundlichen Sammlungen, ist zurzeit aufgrund einer Sanierung geschlossen. Mit großen Sonderausstellungen wie z.B. „Roms vergessener Feldzug. Die Schlacht am Harzhorn“ (2013/2014) hat sich das Museum auch überregional einen Namen gemacht.
Die Museumsgründung erfolgte gegen Ende des 19. Jahrhunderts aufgrund einer Initiative von Braunschweiger Bürgern, die anlässlich des 75. Todestages des als „Schwarzer Herzog“ in die Geschichte eingegangenen Welfenherzogs Friedrich Wilhelm I. eine Gedenkausstellung organisieren wollten. Der öffentliche Aufruf an die Braunschweiger Bevölkerung, Erinnerungsstücke an den in den Napoleonischen Kriegen im Jahr 1815 gefallenen heldenhaft verehrten Regenten zusammenzutragen, hatte eine so große Resonanz, dass man beschloss, die Sammlung zusammen zu halten. So entstand im Jahr 1891 das „Vaterländische Museum“, der Vorläufer des heutigen Braunschweigischen Landesmuseums.