Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück
Mit seiner aufsehenerregenden Architektur bildet das Felix-Nussbaum-Haus gemeinsam mit dem neoklassizistischen Bau des Kulturgeschichtlichen Museums, der 1900 erbauten großbürgerlichen Villa Schlikker und dem Akzisehaus das Osnabrücker Museumsquartier. Das Gebäude selbst ist ein in Stahl gegossenes Holocaust-Mahnmal. Entworfen wurde das markante Museum von dem amerikanischen Stararchitekten Daniel Libeskind. Er zeichnet auch für den Bau des Jüdischen Museums in Berlin verantwortlich und gewann seinerzeit den Wettbewerb zur Neugestaltung von Ground Zero in New York.
1998 wurde das Felix-Nussbaum-Haus aus Holz, Beton und Zink in Osnabrück eröffnet. Der Architekt setzte mit der symbolträchtigen Architektur den Lebensweg des verfolgten Malers in Szene. Veranschaulicht wird die ständige Bewegung und zu-nehmende Orientierungslosigkeit des Künstlers im Exil und die Zeit der Vertreibung und Bedrohung bis zum Tod in Auschwitz. Dem Besucher vermittelt die Atmosphäre im Museum allgegenwärtige Unsicherheit: durch leicht ansteigende oder abfallende Fußböden, Fenster ohne rechten Winkel und transparente Geschossdecken. Das Museum hat nachträglich einen neuen Eingangsbereich erhalten, der ebenfalls von Libeskind entworfen wurde. Im Mai 2011 wurde das Museum nach einer Umbau- und Erweiterungsphase wieder eröffnet. In den Führungen, die ab dem Zeitpunkt erneut regelmäßig angeboten werden, wird auch die besondere Architektur des Museums, thematisiert.
Das Felix-Nussbaum-Haus besitzt mit über 200 Werken die größte Sammlung des in Osnabrück geborenen und von den Nationalsozialisten ermordeten jüdischen Malers Felix Nussbaum. Die Sammlungspräsentation vermittelt anhand ausgewählter Themen einen konzentrierten Überblick über das künstlerische Schaffen Felix Nussbaums: von den frühen Bildern aus der Berliner Zeit bis zum Spätwerk des Malers, das in seinen letzten Lebensjahren zwischen 1940 und 1944 in Brüssel entstand. In der expressiven Architektur des Felix-Nussbaum-Hauses mit dem spezifischen Raumkonzept Daniel Libeskinds werden Nussbaums Werke auch im Dialog mit zeitgenössischen Positionen präsentiert.