Der Gedanke, sich von Kopf bis Fuß mit dieser matschigen Erde einzureiben, ist nicht gerade verlockend. Aber Moor hat eine heilende Wirkung und steigert vor allem die Durchblutung der tieferliegenden Muskeln. Oder können Sie mehr mit reinigender, entgiftender Sole anfangen?
HEILENDES MOOR
Dunkelbraun und glitschig – Moor sieht nicht wirklich appetitlich aus. Aber lassen Sie sich nicht täuschen, die heilende Wirkung des Moores war bereits in der Antike bekannt. Moorbehandlungen haben keine Nebenwirkungen, weisen einen positiven Effekt auf die Haut auf, regen Immunsystem und Herzkreislaufsystem an und lindern insbesondere Schmerzen im Bereich der Muskeln, Sehnen und Gelenke.
Die besondere Eigenschaft des Moores beziehungsweise des Torfs ist der langanhaltende Wärmespeicher. Die gespeicherte Wärme wird im Vergleich zu einem herkömmlichen Wasserbad wesentlich langsamer abgegeben – das bewirkt eine starke Durchblutung der tieferliegenden Muskeln oder Gelenke.
Das Innere zählt
Es gibt ganz unterschiedliche Anwendungsformen von Moor: Ein Moorbad, bei dem Torf und Wasser zu einem dickflüssigen Brei vermischt und auf 39 bis 41 Grad erwärmt werden, regt die Durchblutung massiv an.. Bis zu zehn Stunden nach einem Bad hält die bessere Durchblutung an und wirkt sich positiv auf die Organe und das Stammhirn aus. Ein wohltuendes Bad im Moor ist heilsam für Körper und Seele.
Bei Natur-Moorpackungen trägt das Fachpersonal den Torfbrei gezielt auf die zu behandelnden Stellen auf. Durch die Beschränkung auf einzelne Körperteile ist eine höhere Temperierung des Torfbreis möglich. Moorpackungen können bis zu 48 Grad warm sein oder auch kalt angewendet werden. Sie sind angenehm und wirkungsvoll bei Beschwerden wie Rheuma, Osteoporose oder Arthrose.
Trinken und treten
Leitet man frisches Wasser durch Torf, entsteht eine Moortrinkkur. Beim Durchleiten gibt der Torf viele pflanzliche Wirkstoffe an das Wasser ab, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken.
Und zu guter Letzt gibt es auch Moortreten: In große, flache Bottiche füllt das Personal erwärmten oder unbehandelten Torf, dann waten die Gäste mit den Füßen durch. Durch die Auftriebskraft und die dämpfende Wirkung beim Moortreten werden die Gelenke trotz Belastung geschont und die Muskeln durchblutet sowie gestärkt. Die Muskulatur in den Händen wird durch Moorkneten gestärkt.