Ich möchte gerne ein aktives Wochenende in Osnabrück verbringen: Was sollte ich auf keinen Fall verpassen? Eine Freundin stellte mir neulich diese Frage. Ich wusste kaum, wo ich anfangen sollte - es gibt so viele Möglichkeiten. Zwei Jahre lang habe ich in Osnabrück gelebt und fast jede freie Minute genutzt, um zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Umgebung zu erkunden. Da sie ein langes Wochenende hatte, habe ich mir überlegt, wie man das Beste innerhalb dieser Tage in Osnabrück erleben kann. Das Ergebnis: ein Mini-Guide für ein aktives Wochenende in Osnabrück.
Tag 1: Osnabrück entdecken und einen (kleinen) Berg besteigen
Wenn du in Osnabrück ankommst, willst du natürlich erst einmal die Stadt selbst sehen. Wo fängt man am besten an? Auf dem belebten Marktplatz von Osnabrück, natürlich! Das historische Rathaus mit dem Friedenssaal ist einen Besuch wert, denn hier wurde mit dem Westfälischen Frieden der Dreißigjährige Krieg beendet. Du kannst sogar auf den Holzbänken Platz nehmen, auf denen die Gesandten aus ganz Europa Friedensverhandlungen führten. Danach geht es vom Marktplatz aus in alle Richtungen. Durch die Bierstraße mit Fachgeschäften in den ältesten Fachwerkhäusern Osnabrücks, zum Museumsquartier mit vier Museen, zur trendigen Redlingerstraße mit Cafés und kleinen Boutiquen oder zum Botanischen Garten am Rande des Stadtzentrums.
In welcher Stadt kann man erst durch die Innenstadt bummeln und dann einen Berg besteigen? In Osnabrück! Tausche daher am Nachmittag deine Turnschuhe gegen Wanderstiefel. Für eine Wanderung muss man nicht einmal die Stadt verlassen, denn der Piesberg liegt am Rande von Osnabrück. Vor 300 Millionen Jahren, als im Osnabrücker Land noch tropische Temperaturen herrschten, drückte ein unterirdischer Vulkan den Boden nach oben. So entstand der Hügel, der heute Piesberg genannt wird. Da hier jahrhundertelang ein Steinbruch war, sind die verschiedenen Erdschichten sichtbar geworden und Fossilien freigelegt worden. Es lohnt sich also, die Augen offen zu halten, wenn du den 8 Kilometer langen Rundweg am Piesberg gehst.
Tag 2: Gut gestärkt wandern gehen
Heute schnüren wir wieder die Wanderschuhe. Schaff dir eine gute Grundlage für die Wanderung mit einem leckeren Frühstück. In Osnabrück gibt es dazu reichlich Gelegenheit. Im Café Sophies genießt man Bio-Brot und Gebäck in einem der ältesten Fachwerkhäuser Osnabrücks. Im Zimmer Nr. 4 erwartet dich ein reichhaltiges und luxuriöses Frühstücksbuffet. Und bei Herrn von Butterkeks können Sie im gemütlichen Café oder draußen am Wasser ein veganes, türkisches oder gesundes Frühstück genießen. Die Cafés laden zum Verweilen – und einer weiteren Tasse Kaffee – ein. Wenn das kein sofortiges Wochenendgefühl auslöst!
Mit den TERRA.tracks das Osnabrücker Land zu Fuß entdecken
Nach dem Frühstück wird der Rucksack für die Wanderung gepackt. Verteilt über das ganze Osnabrücker Land gibt es viele markierte Wanderwege: die TERRA.tracks. Sie sind zwischen 2 und 19 Kilometer lang und haben alle ein bestimmtes Thema. Die Auswahl ist riesig, also welche Route empfiehlt sich, wenn man für ein paar Tage in Osnabrück ist? Ich würde sagen: Ab ins südliche Osnabrücker Land. Wenn du mit dem Auto oder Bus hinfährst, geht die flache Landschaft schnell in schöne, grüne Hügel über.
Im Frühling würde ich in Hagen am Teutoburger Wald aussteigen, wo inmitten des ersten frischen Frühlingsgrüns Tausende von Kirschbäumen blühen. Der TERRA.track Borgberg ist dann besonders empfehlenswert und es gibt auch drei spezielle Kirschenwanderungen. Im Sommer und Herbst würde ich in die Meller Berge fahren. Dieser kleine Gebirgszug in der Nähe von Melle ist wild und idyllisch zugleich. Mal wandert man an einem plätschernden Bach entlang, mal überwindet man Dutzende von Höhenmetern auf einem schmalen Waldpfad. Zu den Bergen gehören schöne Aussichten, und die wirst du hier auf jeden Fall haben, besonders wenn du den TERRA.track Drei Türme wanderst. Unterwegs gibt es drei Aussichtstürme, von denen aus man über die Baumkronen hinweg auf die sanften Hügel blicken kann.
Tag 3: Auf zwei Rädern durch das Osnabrücker Land
Am dritten Tag kannst du deine Wanderschuhe zur Abwechslung gegen ein Fahrrad tauschen. Ob du nun entspannt oder sportlich radeln möchtest: Das Osnabrücker Land hat für Radfahrer viel zu bieten. Mit dem Fahrrad bist du in kürzester Zeit raus aus der Stadt und mitten in der Natur. Die Osnabrücker Rund-Tour führt zum Beispiel an schönen, stadtnahen Orten und Sehenswürdigkeiten vorbei, wie dem Rubbenbruchsee, dem Museum für Industriekultur, dem Zoo Osnabrück und dem Nettebad. Eine entspannte Radtour entlang der Flüsse ist die Hase-Ems-Tour in Richtung Bramsche. Unterwegs gibt es viele schöne Picknickplätze am Wasser und in Bramsche bietet sich ein Besuch des Tuchmachermuseums an, bevor man wieder zurück nach Osnabrück radelt. Und wenn du eine etwas anspruchsvollere Runde bevorzugst, kann ich dir die Düte-Tour empfehlen. Die 52 Kilometer lange Strecke beginnt am Stadtrand mit einem flachen Abschnitt, doch schon bald muss man kräftig in die Pedale treten, um die Hügel zu überwinden. Insgesamt macht man fast 500 Höhenmeter. Gelegentlich eine kleine Herausforderung, aber mit jeder schönen Aussicht ist der anstrengende Aufstieg schnell vergessen.
Das Wochenende mit rustikalem oder trendigem Essen ausklingen lassen
Aktiv sein macht hungrig, daher ist ein gemütliches Abendessen der perfekte Abschluss eines langen Wochenendes in Osnabrück. Möchtest du ein deftiges Essen in einer rustikalen Atmosphäre genießen? Dann ist die Hausbrauerei Rampendahl die richtige Adresse für dich. Hier sitzt man zwischen den Braukesseln und das lokal gebraute Bier schmeckt besonders gut zur Hausmannskost. Aber bei so vielen Studierenden und jungen Menschen ist die Zeit in Osnabrück sicher nicht stehen geblieben. So gibt es am Marktplatz eine Bio-Trattoria, im Kartoffelhaus kann man hippe und klassische Gerichte mit Kartoffeln essen und am Adolf-Reichwein-Platz gibt es viele gemütliche Cafés mit Terrasse oder Biergarten.
Prost auf ein gelungenes Wochenende in Osnabrück!
Wandern, Campen, Radfahren, Klettern: Janna liebt alles, was man draußen machen kann. Auf ihrem niederländischen Blog duitslandactief.nl schreibt sie über Aktivurlaub und nachhaltiges Reisen in Deutschland.