Nachhaltigkeit – ein Trend, der sich zunehmend auch auf die Urlaubsgestaltung auswirkt. Immer mehr Reisende suchen gezielt nach sogenannten nachhaltigen Erlebnissen. Diese sind in vielerlei Hinsicht positiv für die Umgebung. Erstens wird auf eine ökologische Handlungsweise geachtet, die der Flora und Fauna vor Ort möglichst wenig schadet. Zweitens sind ökonomische Faktoren von Bedeutung, wie die Einbindung regionaler Partner und drittens die soziale Verträglichkeit. Diese zielt darauf ab, dass die Einwohner vor Ort von den Touristen profitieren. Kurz gesagt, die Natur und Umwelt wird geschützt, regionale Kultur und Identität gefördert und regionale Wirtschaftskreisläufe gestärkt. Diese drei Aspekte werden nicht nur bei der Unterkunft und Verpflegung relevant, sondern auch bei den Freizeitaktivitäten.
Die abwechslungsreichen Naturlandschaften Niedersachsens eignen sich hervorragend dazu, diese auf eine umweltfreundliche Art und Weise zu erkunden. Der Status als National- oder Naturpark trägt dazu bei, die natürlichen Gegebenheiten langfristig zu schützen. In diesen Gebieten kann so die Artenvielfalt gesichert und darüber hinaus auch noch gesteigert werden. Gleichzeitig sollen die Landschaften auch für Besucher erlebbar gemacht werden. In allen Naturparks gibt es Informationszentren für Besucher, die Ausstellungen und Informationen zum jeweiligen Gebiet bereitstellen. Darüber hinaus kann die Natur gemeinsam mit Naturparkführern oder Rangern entdeckt werden.
1. Nationalpark Harz: Der Wald ruft
Der Klimawandel macht sich überall bemerkbar – so auch im Nationalpark Harz. Zwar tragen Bäume durch die Speicherung von CO2 maßgeblich zum Klimaschutz bei, allerdings haben besonders Wälder mit den Klimaveränderungen zu kämpfen. Dies liegt daran, dass deren Ökosystem Zeit benötigt, um sich anzupassen. Trockene Sommer und Orkane machen dem Fichtenbestand des Harzes zu schaffen, da diese nur flache Wurzeln besitzen und somit sturmgefährdet sind. Auch der Befall durch den Borkenkäfer trägt zum Baumsterben bei. Um Besuchern Einblicke in diese Naturprozesse zu gewähren, wurde die Initiative „Der Wald ruft“ ins Leben gerufen. Mehr Informationen zu dem Projekt finden Sie hier.
2. Naturpark Steinhuder Meer: Vögel, soweit das Auge reicht
Gut geschützt sind die Flächen des Naturparks Steinhuder Meer. Über die Hälfte der 420 Quadratkilometer steht unter Landschaftsschutz. Optimale Bedingungen für die Tier- und Pflanzenwelt vor Ort. Auch Besucher können guten Gewissens den Naturpark erkunden: Aussichtsplattformen, Erlebnispfade und gut ausgeschilderte Rad- und Wanderwege wurden so konzipiert, dass sensible Bereiche nicht gestört werden. Mit etwas Glück können Seeadler und Fischadler entdeckt werden. Zudem können Interessierte das Naturparkhaus Mardorf, Infozentrum Steinhude sowie die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer aufsuchen, um mehr über Moore und Klimaschutz zu erfahren. Mehr Informationen zum Naturpark finden Sie hier.
3. Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue: Ein Fluss, viele Landschaftselemente
Einzigartige Pflanzen lassen sich im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue vorfinden. Verschiedene Landschaftstypen wie sandiges Flussufer, wechselnasse Auewiesen und trockene Sanddünen sind gemeinsam mit den Stromtälern einmalige Bedingungen für die Ausbreitung gefährdeter Pflanzen. Außerdem werden hier auch einige exotische Pflanzen, die durch Frachtschiffe an das Elbufer gelangen, heimisch und breiten sich aus. Auch in der Tierwelt lassen sich einige gefährdete Arten wiederfinden. Insgesamt ist die Elbtalaue von hoher Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz. Mehr Informationen zum Biosphärenreservat finden Sie hier.
4. Kulturland Teufelsmoor mit Hamme- und Wümmeniederung: Ein Wasserreich
Im Kulturland Teufelsmoor spielt Wasser die zentrale Rolle. Das weitläufige, flache Gebiet sowie Flüsse und Kanäle prägen das Landschaftsbild. Ein Ausflug in die Region lohnt sich zu jeder Jahreszeit: Im Frühjar verwandelt die Wollgrasblüte das Moor in ein weißes Blütenmeer und der Sommer ist ideal für Aktivitäten wie Torfkahnfahrten oder eine Fahrt mit dem historischen Moorexpress. Der Herbst und Winter steht ganz im Zeichen der Vögel, da zuerst Zugvögel im Gebiet rasten und sich im Frühjahr dort wieder ansiedeln, wenn Überschwemmungsflächen kurzzeitig eine Seenlandschaft entstehen lassen.
5. Naturpark Solling-Vogler: Für alles der richtige Anlaufspunkt
Von tiefen Tälern über steile Hänge zu schmalen Bergrücken: Der Naturpark Solling-Vogler hat einiges zu bieten. Hier ist für jeden die passende Landschaft dabei, seien es ausgedehnte Wälder, weitläufige Wiesentäler, kleine Bachläufe, mystische Moore oder Streuobstanlagen. Langweilig wird es hier garantiert nicht! Zahlreiche Natur- und Erlebnispfade sowie ein Schulbauernhof laden Klein und Groß dazu ein, das Weserbergland zu erkunden. Entspannen und den Geräuschen der Natur lauschen oder doch lieber auf das Mountainbike oder in den Hochseilgarten? Sie entscheiden. Mehr Informationen zum Naturpark finden Sie hier.
6. Natur- und Geopark TERRA.vita: Auf den Spuren der Dinos und Kneipp
Einem Dinosaurier in freier Wildbahn begegnen? Das ist im Natur- und Geopark TERRA.vita möglich. Der Fund von Spuren und Abdrücken in einer Gesteinswand wurde durch lebensgroße Dinosauriernachbildungen ergänzt und bildet nun einen thematischen Rundwanderweg im Osnabrücker Land. Weniger Aufregung, sondern ganz viel Erholung bietet hingegen die Kneipp-Tour. Unter dem Motto „Wasser.Natur.Umwelt.“ werden Infotafeln, Hörgeschichten und Wassertretstellen für ein nachhaltiges Erlebnis bereitgestellt. Mehr Informationen zu den Terra.tracks finden Sie hier.
7. Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer: Nachhaltige Entwicklung in vielen Facetten
Unterteilt in drei Zonen erstreckt sich das Biosphärenreservat Wattenmeer über 240.000 Hektar an der Nordseeküste. In der Kern- und Pflegezone steht der Schutz von den natürlichen Lebensräumen und der Artenvielfalt im Fokus. Gehandelt wird hier nach dem Motto „Natur Natur sein lassen“, um möglichst wenig in natürliche Prozesse einzugreifen. In der Entwicklungszone werden modellhaft nachhaltige Konzepte entwickelt und erprobt. Mit ansprechenden Angeboten soll vor allem der nachhaltige Tourismus gefördert werden. So kann man zum Beispiel mit einem kostenfrei leihbaren Lastenrad, einem Biosphären-Bike, Natur und Landschaft erkunden.
8. UNESCO-Geopark Harz Braunschweiger Land Ostfalen: Geschichte ganz nah
1.000-jährige Bergbau- und Forschungsgeschichte kann man im UNESCO-Geopark Harz Braunschweiger Land Ostfalen bestaunen. Mit einer Fläche von insgesamt 9.650 Quadratmetern zählt dieser Geopark zu den größten in Deutschland. Er umfasst besondere geologische Strukturen wie Salzstöcke oder Lagerstätten von Braunkohle und Eisenerzen. Auch gewährt der Geopark Einblick in Sedimentablagerungen des Erdmittelalters. Ob auf eigene Faust oder mit einem Guide, im Geopark Harz Braunschweiger Land Ostfalen kann man Erlebnispfade, Schaubergwerke, Museen, Findlingsgärten aber auch berühmte Denkmäler entdecken. Mehr Informationen über den Park und Veranstaltungen finden Sie auf harzregion.de.
9. Naturpark Lüneburger Heide: Ein Erlebnis für Alle
Die Lüneburger Heide ist nicht nur ein Naturschutzgebiet und ein Erholungsort, sondern auch ein Projekt der Nachhaltigkeit. Ein vorrangiges Ziel ist es eine nachhaltige Regionalentwicklung zu unterstützen und dabei Natur- und Tierleben zu schützen, aber auch den Tourismus zu fördern. So werden Naturerlebnisangebote geschaffen die gleichzeitig zur Stärkung des Umweltbewusstseins führen. Die Lüneburger Heide bietet neben Landschaftsführungen, Kanufahrten, Kutschfahrten oder einem Barfußpark auch barrierefreie Naturerlebnisse. Mehr zu Veranstaltungen in der Lüneburger Heide finden Sie hier.