Der 225 km lange, mehrfach ausgezeichnete Weitwanderweg Weserberglandweg führt in 13 Etappen entlang der Oberweser von Hann. Münden bis zur Porta Westfalica. Es muss aber nicht immer der komplette Weg sein. Auch Teiletappen können aufgrund der Nahverkehrsanbindungen gut erwandert werden. Die örtlichen Tourismusbüros helfen Ihnen gerne bei der Planung und wählen gleich passende Unterkünfte für Sie aus. Auch der Gepäcktransfer zwischen den einzelnen Stationen ist dabei möglich.
Vom Weserstein aus, der noch in Niedersachsen liegt, führt der Weg während der ersten Etappen durch den Reinhardswald vorbei am Dornröschenschloss Sababurg auf hessischem Boden entlang. Hinter Bad Karlshafen verläuft der Weg dann vollständig in Niedersachsen. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf den niedersächsischen Teil dieses schönen Weitwanderweges.
Der Weg ist dabei durchgehend mit dem blauen XW Symbol auf grünem Grund markiert und gut erkennbar. Zur zusätzlichen Orientierung empfehle ich dennoch die entsprechende Kompass Wanderkarte.
Von Bad Karlshafen in den Solling
Der gut markierte Weg beginnt in Bad Karlshafen an der Brücke über die Weser. Wir folgen dem XW Symbol hinauf zum Dreiländereck an dem Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen zusammenkommen. Vorbei an dem Grenzstein aus rotem Wesersandstein geht es zum Weser Skywalk an den Hannoverschen Klippen. Die rund 80 m hohen Klippen liegen oberhalb der Weser. Ein schmaler Pfad führt zu der Aussichtsplattform. Dort angekommen werden wir belohnt mit einer fantastischen Aussicht über die Weser bis nach Bad Karlshafen.
Der Weserberglandweg verläuft hier durch dichten Wald. Dennoch haben wir immer wieder die Möglichkeit für einen Blick auf die unter uns verlaufende Weser. Langsam aber sicher verlassen wir dennoch den Fluss und nähern uns dem Naturpark Solling-Vogler, den wir durchwandern werden. Die Weser sehen wir dann erst in Bodenwerder wieder.
Mitten im Wald erreichen wir den Hutewald Solling mit seinen 40 Heckrindern und 30 Exmoorponies, die dort quasi als Landschaftspfleger arbeiten. Vorbei an diesem Hutewald geht es nach Schönhagen, das zwischen Feldern und grünen Wiesen eingebettet ist. Unser Weg bringt uns zum Erlebniswald Schönhagen der nördlich vom Ort liegt. Neben dem Erlebnispark gibt es hier ein Baumhaus Hotel. Eine Übernachtung in einem solchen Baumhaus würde doch wunderbar zu unserer Wanderung passen.
Baumhaushotel Solling GmbH
In der Loh, 37170 Uslar
www.baumhaushotel-solling.de
Tel.: +49 5571 - 91 93 05
Durch den Solling nach Stadtoldendorf
Frisch erwacht folgen wir dem Weg durch das Tal. Links von uns fließt in den Wiesen versteckt die Ahle. Der Weg führt uns nach Neuhaus mit dem Wildparkzentrum. Dort im Wildparkzentrum ist auch das Besucherzentrum Solling untergebracht. Für alle, die nicht in einem Baumhaus übernachten wollen, gibt es in Neuhaus und Silberborn weitere Übernachtungsmöglichkeiten.
Hinter Silberborn erwartet uns das Hochmoor Mecklenbruch. Über einen Holzbohlensteg geht es durch das sehenswerte Moor. Unterwegs gibt es einen Aussichtsturm sowie Rastplätze, um die Flora und Fauna in ihrer Vielfalt zu entdecken und beobachten. Hinter dem Hochmoor wandern wir anfangs noch durch den Wald und dann weiter durch das langgestreckte Hellental vorbei an grünen Wiesen und Weiden entlang des Flusses Helle in nordöstlicher Richtung. Hinter Heinade steigen wir hinauf auf den Holzberg. Von oben sehen wir bereits Stadtoldendorf, das nächste Etappenziel.
Durch den Vogler nach Bodenwerder
Nach dem Besuch in der Fachwerkstadt Stadtoldendorf führt unser Weg teilweise entlang des alten Klosterweges zum Kloster Amelungsborn. Nach einem Besuch in der schönen Klosterkirche der ehemaligen Zisterzienser-Abtei geht es auf dem Vogler Kammweg, der den Vogler von Süd nach Nord durchquert, weiter in Richtung Bodenwerder.
Der Kammweg bringt uns hinauf zum 26 m hohen Ebersnackenturm der einen einzigartigen Rundblick über den Vogler ermöglicht. Weiter geht es durch dichte Wälder über den Vogler zum Bodoturm. Auch hier haben wir einen guten Rundumblick über den endlosen Wald ringsum. Auf und ab verläuft der Weg entlang des Kamms bis wir schließlich die Königszinne oberhalb von Bodenwerder erreichen. Hier öffnet sich der Wald und wir sehen vor uns die lang vermisste Weser und die Münchhausen Stadt Bodenwerder. Eine letzte Rast mit Fernblick und auf den weiteren Verlauf unserer Wanderung, dann geht es hinunter an die Weser.
Überall in Bodenwerder trifft man auf den Baron Münchhausen und seine Geschichten. Zahlreiche Brunnen sind mit seinen Figuren und Geschichten verziert. Ich empfehle einen Besuch im Münchhausen Museum bevor es weitergeht in Richtung Hameln.
Entlang der Weser ins Emmerthal
Hinter Bodenwerder geht es auf beschwerlichem Weg hinauf zum Bismarkturm. Oben angelangt werden wir dafür mit einer grandiosen Aussicht über die Weser belohnt. Dann geht es weiter entlang der Weser bis zur Brücke in Hehlen. Dort verlassen wir die Weser erneut und folgen dem markierten Wanderweg weitgehend durch grüne Wälder nach Lüntorf auf der Ottensteiner Hochebene.
Am nächsten Tag geht es weiter durch Wald und Flur bis an den Fluss Emmer, der in Emmern in die Weser fließt. An der Emmer angelangt treffen wir auf Schloss Hämelschenburg, das einen Stopp wert ist. Das prachtvolle Schloss im Stil der Weserrenaissance wurde zwischen 1588 und 1613 erbaut. Nach einer Schloss Führung geht es mehr oder weniger weiter entlang des Flusses bis nach Emmern und damit wieder an die Weser.
Die Rattenfängerstadt Hameln
Hinter Emmern verlässt der markierte Wanderweg erneut die Weser. Der Weg verläuft auf der gegenüberliegenden Seite auf und ab abwechslungsreich durch Wald und Flur. Dabei nähern wir uns Hameln von Osten her. Wir erreichen dort auch wieder die Weser die mittlerweile deutlich breiter geworden ist. In Hameln empfiehlt sich eine Rattenfänger Stadtführung mit „echtem“ Rattenfänger. So lässt sich Geschichte hautnah erleben.
Hier in Hameln endet die beschriebene Wanderung entlang der Oberweser mit ihren vielfältigen unterschiedlichen Eindrücken. Oder Sie wandern einfach weiter auf dem Weg über Rinteln bis zur Porta Westfalica. Dort am Fuße vom monumentalen Kaiser-Wilhelm-Denkmal endet der Weserberglandweg und damit auch die Oberweser. 3 weitere Etappen liegen dazu noch vor uns. Der Weg ist immerhin bereits ausgeschildert.