Bekannt ist das Alte Land für seine über 18 Mio. Obstbäume, wodurch es das größte geschlossene Obstanbaugebiet Nordeuropas ist. Im Frühjahr zwischen Ende April und Mitte Mai lockt es mit einer rosa-weißen Blütenpracht und mit frischem Obst ab Sommer bis spät in den Herbst. Fruchtbarer Marschboden und ein mildes, maritimes Klima sowie wenig Frost sorgen dafür, dass auf über 10.500 ha Anbaufläche Äpfel, Kirschen, Birnen und Zwetschen unter optimalen Bedingungen reifen können. Abgerundet wird der Anbau durch das Obstbauzentrum. Neue Sorten werden erforscht und geprüft, Bauern können sich beraten lassen. Hier und auf dem 1,5 km langen Obstlehrpfad bekommen Besucher einen Einblick in die Geschichte des Obstanbaus. Darüber hinaus bieten rund 40 Hofläden erntefrische Obstsorten sowie weitere regionale Altländer Produkte an.
Prunkpforten und bunte Trachten
Das Alte Land ist sehr traditionsreich und besticht durch außergewöhnliche Bauweisen: Das Buntmauerfachwerk steht für Fassaden, die mit Mauermuster individuell versehen wurden. Kunstvoll verzierte Giebel schützen und schmücken das Reetdach, während die Prunkpforten den Hofeingang darstellen. Die weißen Pforten werden durch aufwendige, bunte Schnitzereien, Tiersymbolen und lateinischen Segenssprüchen zu echten Kunstwerken, die unter Denkmalschutz stehen. Entlang der Niedersächsischen Mühlenstraße lassen sich im Alten Land 12 Wind- und Wassermühlen näher erkunden.
Vor allem die Hochzeit ist im Alten Land mit vielen Bräuchen verbunden: Altländer Hochzeitstrachten und der Filigranschmuck aus Silber kann heute bei traditionellen Stadtführungen bestaunt werden. Die Brauttür führte in die Kofferkammer, wo wertvolle Gegenstände aufbewahrt wurden. Ihren Namen verdankt sie der Tradition, dass diese Tür nur zur Hochzeit, für das Hineinbringen der Mitgift, geöffnet wurde.
Mit dem Rad durchs Alte Land
Für Ausflüge in die nähere Umgebung bieten sich die Hansestädte Stade und Buxtehude perfekt an. Sie überzeugen durch historische Hafenanlagen und schmalen Gassen, die von Fachwerkhäusern gesäumt werden.
Der Elberadweg und die Obstroute eignen sich hervorragend, um das Alte Land aktiv zu erkunden. Wem die Strecke zu lang ist, nutzt den Elbe-Radwanderbus, der ab Mitte April bis Anfang September fährt. Dieser Freizeitbus ist mit einem Fahrradanhänger ausgestattet.